ist nicht außergewöhnlich, aber ich möchte sie euch trotzdem gerne erzählen, um denjenigen vielleicht etwas Mut zu machen, die glauben, es nicht zu schaffen.

Meine Geschichte fängt in meiner Kindheit an.

Meine Eltern waren Kriegskinder, und somit hatte speziell meine Mutter immer die Angst, dass ich zuwenig esse und nicht satt werde, was wiederum zur Folge hatte, dass ich den Tisch erst verlassen durfte, bis der Teller leer gegessen war - egal, ob ich satt war oder nicht. Dadurch wurde mir das natürliche Sättigungsgefühl regelrecht abtrainiert. Meine Mutter meinte es ja nur gut, was wusste man damals schon von Fettzellen, die in der Kindheit gelegt werden und nie wieder vom Körper abgebaut werden?

Folglich aß ich, was mir schmeckte und das in Mengen. Für verschmähte Pausenbrote meiner Mitschüler oder nicht leer gegessene Teller, war ich eine dankbare Abnehmerin. Ich hatte aber noch keine großen Probleme mit meiner Figur, weil es 1. noch keine Computer gab vor denen man stundenlang hockte, und ich somit viel draußen spielte, und es 2. in der Schule noch üblich war, regelmäßig Sport zu machen - was ich, nebenbei bemerkt, hasste. Ich war zwar nicht gertenschlank, aber eben auch nicht dick.

Das Drama fing erst an, als ich mich im zarten Alter von 18 Jahren das erste Mal in meinem Leben unsterblich verliebte. Ich wog damals 60 kg bei einer Größe von 1,62m. Allerdings meinte mein "Traummann", dass mir etwas weniger Gewicht sehr gut zu Gesicht stehen würde. Und verliebt, wie ich nun mal war, beschloss ich "abzuspecken". Ich schaffte es auf 56 kg und war überglücklich. Überflüssig zu erwähnen, dass ich das auf keinen Fall halten konnte. Und so fing alles an. Vier Jahre später wog ich keine 56 kg mehr, sondern hatte mich hoch gegessen auf ca. 70 kg. Und natürlich war ich todunglücklich.

Was dann folgte, kommt euch wahrscheinlich bekannt vor - es gab keine Diät, die ich nicht ausprobiert habe, zwar erstmal mit Erfolg, aber dann kam unweigerlich der gefürchtete JoJo-Effekt. Nur Schlankheitspillen hab ich Gott sei Dank nie genommen.

Als ich dann vor 17 Jahren meinem wirklichen Traummann begenete, hatte ich grad mal wieder eine schlanke Phase - ich wog 58 kg. Leider hielt ich auch dieses Gewicht nicht sehr lange, weil wir die erste Zeit sehr oft essen gegangen sind und ich wieder zum Resteesser mutierte.  Das konnte natürlich nicht lange gut gehen, und prompt hatte ich innerhalb kurzer Zeit ein Kampfgewicht von knapp 100 kg. Ich war wirklich sehr unglücklich.

Aber manchmal gibt es ja merkwürdige Zufälle im Leben, denn genau zu diesem Zeitpunkt traf ich eine frühere Arbeitskollegin, die ich fast nicht wieder erkannte, weil sie so viel abgenommen hatte und zwar nicht durch eine Diät, sondern durch Ernährungsumstellung. Sie hatte über 30 kg abgenommen. Ich war schwer begeistert und schon eine Woche später in meiner ersten WW-Gruppenstunde. Ich kann euch diese Gefühl, was ich damals hatte, gar nicht beschreiben - es war, als ob ich aufgewacht wäre. Von da ab bin ich regelmäßig jede Woche hin gegangen und hab in knapp einem Jahr 35 kg abgenommen - und dieses Gewicht hab ich auch gehalten - bis ich leider krank wurde.

Das war vor 4 Jahren, und ich musste über einen relativ langen Zeitraum Tabletten nehmen. Dadurch ging es mir zwar besser, aber leider lösten sie auch ein unkontrollierbares Hungergefühl aus. In anderthalb Jahren war ich da, wo ich eigentlich nie wieder hinwollte - bei knapp 100 kg.

Dann, am 24. April 2006, hatte ich plötzlich eine Eingebung. Ich war gerade dabei meinen Kleiderschrank auszumisten, als ich die ganzen Klamotten, in die ich nicht mehr reinpasste, bewusst wahrgenommen habe. Da machte es plötzlich "KLICK". Auf gar keinen Fall wollte ich so  bleiben. Da ich die Unterlagen ja noch hatte, hab ich am gleichen Tag angefangen.

Mit einem Anfangsgewicht von knapp 100 kg und einem Wunschgewicht von 60 kg bin ich gestartet, und hab's tatsächlich fast geschafft.  Aktuell wiege ich 62,5 kg.